Teilflächenspezifische Bewirtschaftung mit Applikationskarten
Die Getreideernte in diesem Jahr stellte die Landwirte vor besonderen Herausforderungen. Nasse Böden, Dauerregen und zu wenig Sonne sorgten in vielen Teilen Deutschlands für niedrige Erträge und schlechte Qualität. Dank der unbeständigen Witterungsbedingungen musste die Ernte immer wieder unterbrochen werden, so dass sich die gesamte Erntezeit verzögerte. Hinzu kommt noch die ungleichmäßige Abreife der Bestände. Doch mittlerweile ist die Getreideernte fast überall abgeschlossen. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Ertrags- und Qualitätseinbußen nicht so hoch sind, wie befürchtet.
Nach der Ernte ist vor der Ernte. Was können Landwirte tun, um die Bestände der nächsten Saison vor solchen, immer häufiger werdenden, Extremwetterlagen zu schützen? Wie kann man sich vorbereiten? Bietet Smart Farming eine geeignete Lösung?
Eine Möglichkeit wäre das Erstellen von Applikationskarten, um das Risiko der jährlichen Qualitäts- und Ertragsschwankungen zu minimieren.
Dieser Beitrag erläutert die Anwendung am Beispiel des Tools MyDataPlant.
Warum teilflächenspezifisch Bewirtschaften?
In den meisten Fällen werden landwirtschaftliche Flächen auf die durchschnittliche Standortqualität herunter gebrochen und entsprechend dem Durchschnitt bewirtschaftet. Dieses Vorgehen hat zur Folge, dass auf Standorten mit hohem Ertragspotenzial häufig nicht das Maximum herausgeholt werden kann. Auf weniger guten Standorten können, die auf den mittleren Standortwert angepassten Betriebsmittel, nur selten in entsprechenden Ertrag umgesetzt werden. Teilflächenspezifische Bewirtschaftung kann dabei helfen beispielsweise durch standortangepasste Aussaatstärken erosionsgefährdete Flächenabschnitte zu stabilisieren. Ein weiterer Vorteil besteht darin, durch gezielten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln Betriebskosten einzusparen. Durch die Anwendung teilflächenspezifischer Bewirtschaftung können neben betriebswirtschaftlichen Ersparnissen auch ökologische Vorteile erreicht werden. Düngung und Aussaat werden gezielt durchgeführt und entsprechende Betriebsmittel reduziert. Mit der Umverteilung von Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmitteln innerhalb einer Ackerfläche kann das Ertragspotential auf wechselnden Böden besser ausgenutzt werden.
Was sind Applikationskarten?
Eine Applikationskarte ist ein wichtiger Bestandteil der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung im Ackerbau. Sie ermöglicht das variable Ausbringen von Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf landwirtschaftlichen Nutzflächen. Mit einer Applikationskarte werden die Felder eines Landwirtes je nach Bedarf des Bodens und der Pflanze in verschiedene Bearbeitungszonen eingeteilt. Diese Zonen werden dann teilflächenspezifisch bearbeitet, um so die Erträge zu optimieren und Kosten zu sparen.
Applikationskarten mit MyDataPlant erstellen
Bei MyDataPlant wird als Basis der Applikationskarten die Satellitentechnologie genutzt. Alle 2 bis 5 Tage werden hochaktuelle Multispektralbilder von allen landwirtschaftlich genutzten Flächen weltweit erstellt. Mit diesen Bildern kann die Ausprägung der Biomasse auf den Feldern „gemessen“ und in Zonen eingeteilt werden. Es ergeben sich sogenannte „Zonenkarten“, da keine Fläche zu 100 Prozent homogen ist. Diese Zonenkarten werden in Applikationskarten umgewandelt, mit denen das Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmittel teilflächenspezifisch ausgebracht werden können. Zusätzlich können noch Boden- und Ertragsdaten als weitere Informationsquelle hinzugefügt werden, um ein noch detaillierteres Bild zu erstellen.
Einsatz von Applikationskarten im Getreide
Die Anwendung von Applikationskarten ist vor allem im Mais beliebt. Doch auch für Getreide und Raps sind Saat, Dünger und Pflanzenschutzkarten, deren Anwendung zum Smart Farming zählt, geeignet. Gerade bei den extremen Witterungsbedingungen der letzten Jahre gilt es, sich optimal auf die neue Saison vorzubereiten und nichts dem Zufall zu überlassen. Denn die Herbstaussaat steht schon vor der Tür. Durch die Saatkarten von MyDataPlant können Landwirte ihre Produktionskosten senken und die Ertragslage verbessern.
Vorteile von Saatkarten in der Landwirtschaft:
- Senkung der Produktionskosten durch standortangepasste Ausbringung von Saatgut
- Verbesserung der Ertragslage durch homogenere Bestände
- Verminderung des Risikos jährlicher Qualitäts- und Ertragsschwankungen
- Sicherung des Ertrages trotz starker politischer Beschränkungen
Nach der Anwendung von Applikationskarten reifen die Bestände deutlich gleichmäßiger ab, sind homogener und liefern einfache Druschbedingungen. So gehen Teilbestände trotz viel Regen und langen Standzeiten nicht ins Lager. Das bringt gerade in solchen Jahren mit kurzen Erntefenstern einen enormen Zeitvorteil. Es werden Druschkosten minimiert und der Stresspegel des Landwirts sinkt. Die Erntemenge und -qualität wird abgesichert.
Bereiten Sie sich auf die nächste Saison vor und testen Sie die MyDataPlant Applikationskarten für die Getreideaussaat!