Was ist regenerative Landwirtschaft?
Die regenerative Landwirtschaft ist eine Form der nachhaltigen Landwirtschaft, in der insbesondere das Bodenleben und die Biodiversität im Mittelpunkt stehen, neben weiteren Zielen stellt Sie eine Form des Humus-Management dar. Sie ist eine Weiterentwicklung konventioneller Anbausysteme, um nachhaltiger mit den Ressourcen und Betriebsmitteln umzugehen und die Pflanzen und den Boden widerstandsfähiger gegen Klimaeinflüsse zu machen.
"Landwirtschaft ist regenerativ, wenn Böden, Wasserkreisläufe, Vegetation und Produktivität kontinuierlich besser werden, statt nur gleich zu bleiben oder langsam schlechter zu werden." (Christine Jones)
Für viele scheint diese Methode relativ neu zu sein, tatsächlich jedoch ist sie schon über 50 Jahre alt und hat ihren Ursprung in den USA. Robert Rodale ist einer der Erfinder des Konzeptes und zu diesem Zweck das Rodale Institute betreibt. Der wissenschaftliche und landwirtschaftliche Ansatz wird in den USA mit dem Spruch „Put the carbon back to soil!“ („Bring den Kohlenstoff zurück in den Boden!“) beschrieben. In Deutschland wird unter diesem Aspekt der Begriff des Humusaufbaus verwendet. Die Basis für eine regenerative Landwirtschaft ist die intelligente Nutzung von Sonne, Photosynthese und dem Bodenleben. Um die Bodenfruchtbarkeit zu steigern, nutzt der regenerative Landwirt das Zusammenspiel von Pflanzen und Bodenbiologie, um sich von synthetischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln unabhängiger zu machen. Es werden Verfahren und Methoden angewendet, die die Naturgesetze unterstützen, was wiederum auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit beruht: Nicht mehr entnehmen, als auf natürliche Weise nachwachsen kann.
Ziele der regenerativen Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft fördert die Bodenbiologie, schließt Wasser- und Nährstoffkreisläufe und kann Ökosysteme heilen. Die Kernidee besteht darin geschädigte Böden in urbanen und ländlichen Ökosystemen wiederherzustellen und zu verbessern, indem das Bodenleben gestärkt und Humus aufgebaut wird. Humus wird aufgebaut, indem Kohlenstoff aus der Luft durch die Pflanzen in den Boden eingebunden wird, dies stärkt die Leistungs- und Tragfähigkeit des Bodens. Durch die Einbindung des Kohlenstoffs kann die Landwirtschaft einen erheblichen Beitrag leisten den Klimawandel einzudämmen und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Der Boden gehört zu den wichtigsten Ressourcen für die Produktion von Nahrung. Ein gesunder und fruchtbarer Boden ist die Grundlage für eine ertragreiche, rentable und nachhaltige Landwirtschaft. Er ist entscheidend dafür, dass die Weltbevölkerung auch in Zukunft mit ausreichend nahrhaften und nachhaltigen Lebensmitteln versorgt werden kann.
Die 5 Prinzipien und deren praktische Ansätze
Folgende 5 Grundsätze und deren landwirtschaftlichen Praktiken haben sich durchgesetzt:
Fazit
Zur regenerativen Landwirtschaft gehören nebst dem regenerativen Ackerbau auch Teilbereiche wie Agroforst oder ganzheitlich geplantes Weidemanagement. Ökologische sowie konventionelle Betriebe haben bisher positive Erfahrungen gemacht, jedoch gibt es noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen für Mitteleuropa die die positiven Effekte bestätigen. Es gibt auch keine einheitlichen und verbindlichen Regeln wie regenerative Landwirtschaft auszusehen hat, jeder Landwirt muss seinen eigenen Weg für seinen Betrieb finden.
Den wirtschaftlichen Vorteil sieht einer der führenden Experten aus Deutschland, Friedrich Wenz, darin die Kosten für den Verbrauch von Betriebsmitteln durch fruchtbare Böden und stabile Erträge zu senken. Die Umsetzung dieser Prinzipien ist zeitintensiv und auch mit Fachwissen und viel Erfahrung nicht ganz einfach. Es sind keine Einzelfaktoren, sondern das Zusammenspiel aller Faktoren, die zum Erfolg führen. Die regenerative Landwirtschaft ist ein fortschreitender Prozess und kein abschließender Ansatz. Dieser muss an jeden Betrieb und die unterschiedlichen Böden angepasst werden. Die regenerative Landwirtschaft besteht aus in der Praxis gewonnenen Erfahrungen und nicht aus Laborergebnissen. Es gibt keinen Fahrplan, der für alle gleich ist. Die regenerative Landwirtschaft bietet den Landwirten eine Chance CO2 einzuspeichern, nachhaltiger zu werden und somit einen Beitrag zu leisten im Kampf gegen den Klimawandel.